Wer in den vergangenen Jahren sein Neubauprojekt realisieren wollte, wurde mit rasanten und massiven Preiserhöhungen konfrontiert.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) sind die Preise für neu gebaute Wohngebäude in Deutschland im November des Jahres 2021 um 14,4 % gegenüber dem November des Vorjahres 2020 gestiegen.

Ein Rekord: Der letzte so hohe Anstieg der Baupreise im Vergleich zum Vorjahr ist gut 50 Jahre her und geschah im August 1970, als die Preise um satte 17 Prozent gegenüber August 1969 anstiegen.

Der signifikante Anstieg der Baupreise hat seinen Ursprung in mehreren Faktoren: Neben dem Basiseffekt durch die befristete Mehrwertsteuersenkung des zweiten Halbjahres 2020 spielen auch die hohen Materialpreise eine wichtige Rolle. Gut zu wissen: Wäre es zu keiner Minderung der Mehrwertsteuer gekommen, hätte der Preisanstieg dennoch 11,6 % betragen.

Die Preisangaben beziehen sich im Übrigen auf Bauleistungen am Bauwerk inklusive der Mehrwertsteuer.

Die Grafik zeigt einen starken Anstieg für Wohngebäude in Jahren 2021 und 2022
Quelle: Destatis.de – Für eine vergrößerte Darstellung anklicken.

Im vorherigen Berichtsmonat der genannten Statistik, also August 2021, wurde im Vorjahresvergleich eine Preissteigerung von 12,6 % festgestellt; vergleicht man diesen wiederum mit dem November 2021, so ergibt sich eine Erhöhung um 2,1 %.

Von November 2020 bis November 2021 steigen die Kosten für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden um 15,7 %. Am heftigsten sind jedoch die Zimmer- und Holzbauarbeiten vom Preisanstieg betroffen. Aufgrund der hohen Nachfrage im In- und Ausland nach Bauholz kann eine Teuerung von ganzen 38,9 % festgestellt werden. Entwässerungskanalarbeiten treffen “nur” einen Anstieg von 18,2 %. Bei Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten beläuft sich die Preiserhöhung auf 17,1 % und für Betonarbeiten auf 16,5 %. Eine Erhöhung von 16,8 % wurde bei Klempnerarbeiten festgestellt.

Mit Blick auf die Instandhaltungs- und Setzungsmaßnahmen an Gebäuden wurden diese gegenüber dem Vorjahr um 14,2 % teurer – hier wurden die sog. Schönheitsreparaturen nicht mit aufgeführt.

Wer Bürogebäude neu bauen wollte, musste mit einem Preisanstieg von 15,0 % rechnen; für gewerbliche Betriebsgebäude wiederum 15,6 %.
Vergleicht man November 2021 zum Vorjahresmonat November 2020, so erhöhten sich die Preise im Straßenbau um 9,0%.

Bezüglich der Preise für Ausbauarbeiten kann ein Anstieg der Preise um 13,5 % zwischen November 2020 und November 2021 festgestellt werden.
Metallbauarbeiten wurden um 17,3 % teurer, Estricharbeiten um 15,6 %.

Die Gas-, Wasser- und Entwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden stiegen preislich um 14,5 %, wohingegen Tischlerarbeiten 14,6 % mehr kosten als im Vorjahr.


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